Donnerstag, 25. Dezember 2008

Gestrandet auf Fraser Island

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Nach unserem Wiedersehen mit den anderen in Rainbow Beach ging es direkt am naechsten Morgen ziemlich frueh los. Unser Ziel war Fraser Island, die groesste Sandinsel der Welt, die nur mit einem Allradantriebautozu befahren ist. Und so gaben wir unseren Harry ein weiteres Mal in die Obhut eines Backpackershostelparkplatzes und machten uns mit 8 anderen Backpackern aus Deutschland und den Niederlanden mit Zelt, Verpflegung, Wasser, Alkohol, Grill und Feuerholz bewaffnet auf in das Abenteuer.

Dass noch niemand aus der Gruppe jemals zuvor auf Sand gefahren war, konnte uns nicht schocken, denn genug Essen hatten wir am vorherigen Tag eingekauft und wuerden zumindest nicht verhungern. An Essen sollte es uns zwar spaeter wirklich nicht mangeln, aber ein ganz anderes Problem sollte auf uns zukommen...Dazu spaeter mehr.

Da man an den Kuestenabschnitten auf Fraser Island nicht schwimmen kann, da die Anzahl hungriger Haie und unfreundlicher Feuerquallen recht hoch ist, "fuhren" wir zunaechst zum Lake MacKenzie. (Wenn mann das ueberhaupt Fahren nennen kann mit 11 Leuten in einem vollbepackten Jeep ueber den Sand zu hoppeln). Da nicht nur der Motor bei den gefuehlten 50 Grad heiss gelaufen war, kam uns die Abkuehlung im kristallklaren Seewasser gerade recht.
Abends schlugen wir unser bescheidenes Zeltlager hinter den Duenen auf und konnten einen atemberaubenden Sternenhimmel und Mondaufgang bewundern.

Am naechsten Morgen ging es dann nicht wirklich ausgeschlafen zu unserer naechsten Etappe, den Champagne Pools, einem durch Felsen begrenzten Abschnitt des Meeres. (spaeter wurden diese auch 'Pain"-Pools getauft, da sich an den rasiermesserscharfen Felsen 90 % der Gruppe ueble Schnittwunden zugezogen hatten.) Unter unertraeglichen Schmerzen schleppten wir uns dann anschliessend zu unserem rettenden Landcruiser und freuten uns auf den entspannteren Teil des Tages, der in einem Aboriginal Camp stattfinden sollte. Es sollte aber - wie immer - ganz anders kommen....

Da wir als unerfahrene Rennpiloten bei unserer Wuestenrallye leider dem Motor etwas zu viel zugemutet hatten, war dieser wenig spaeter voellig ueberhitzt und der Kuehler im Eimer. Also steckten wir mit qualmendem Motor um 12 Uhr mittags auf halber Strecke zum naechsten Etappenziel an einem der Traumstraende von Fraser Island im Sand fest und kamen nicht vor und nicht zurueck. Kurzerhand wurde der Strand also zum Pit Stop umfunktioniert und die gesamte Truppe breitete sich rund um den zumindest ein wenig Schatten spendenden Wagen auf Handtuechern aus und schlief erstmal ein. Ein urkomisches Bild!

Nach ca. 4 Stunden Wartezeit ohne Trink-und Kuehlwasser (an Essen dachte in diesem Moment nun wirklich keiner), waren wir dann dankbar, endlich den Jeep einer anderen Gruppe wiederzusehen, der uns mit Wasser versorgte und uns zu unseren Aborigine-Camp brachte, in dem wir die Nachte verbringen sollten. Dort warteten wir dann auf einen Mechaniker, der uns am naechsten Morgen den defekten Kuehler ersetzen konnte.
Zu unserem Glueck verstanden wir uns mit dem Mechaniker, Drago, einem Neuseelaender mit kroatischer Abstammung, so gut, dass dieser uns keinerlei Kosten fuer die Reparatur berechnete und der Autovermietung mal eben so verschwieg, dass der Kuehler fuer 600 Dollar eigentlich auf unsere Rechnung haette gehen muessen.

Tja, mit Freundlichkeit kommt man eben doch oft weiter im Leben! ;-)

Cheers,
Fabi, Inga, Nati, Andrej und Jan aus down under...

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